Die Zeit um die Lebensmitte wird immer wieder mit der Pubertät verglichen. Beide Lebensphasen bedeuten ein enges Zusammenspiel von hormoneller Umstellung und persönlicher Neuorientierung. Zusätzlich zu der hormonellen Umstellung finden eine Vielzahl psychosozialer Veränderungen statt. Beschwerden während dieser Zeit können durchaus der Ausdruck einer Orientierungskrise in einer Lebensübergangsphase sein.
Bei 1/3 aller Frauen ist die Lebensqualität in dieser Zeit erheblich beeinträchtigt, sodass diese Lebensphase als körperlich und seelisch belastend empfunden und zuweilen krisenhaft erlebt wird. Die Frauen sehen den Hauptgrund für ihre Beschwerden neben ihrer persönlichen Lebenseinstellung in der hormonellen Umstellung. Daraus folgt eine Beratungsverantwortung besonders für die Frauenärzteschaft. Studien zeigten, dass psychosoziale Faktoren wie das Selbstvertrauen einer Frau, Partnerschaft, Beruf und Familie einen erheblichen Einfluss auf die Ausprägung spezifischer Beschwerden und die Lebensqualität in dieser Zeit haben. Gesellschaftliche Faktoren spielen ebenfalls eine große Rolle. Viele Frauen nehmen diese Jahre positiv als Zeit der Neuorientierung und des Aufbruchs in einen neuen Lebensabschnitt wahr.