Erschienen in:
03.11.2016 | Laparoskopie | Leitthema
Robotik im Operationssaal
Aus der Nische in die breite Anwendung
verfasst von:
Dr. J. Kirchberg, T. Mees, J. Weitz
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Der Operationsroboter hat sich in den letzten Jahren in der Viszeralchirurgie aus der Nische auf den Weg in eine breite Anwendung gemacht. Der Nachweis der Überlegenheit der robotischen Operationsmethoden gegenüber der Laparoskopie steht in den meisten Gebieten der Viszeralchirurgie bei weitestgehend fehlenden randomisierten Studien mit ausreichenden Fallzahlen aus. Experten sehen für komplexe Operationen, die eine aufwendige Rekonstruktionsphase benötigen, wie Pankreaskopfresektion oder auch Gastrektomie und Ösophagusresektion, das Potenzial für einen dauerhaft berechtigten Einsatz des Operationsroboters. Auch bei Operationen, bei denen eine subtile Nervenschonung bei gleichzeitiger radikaler chirurgischer Resektion notwendig ist (z. B. Rektumresektion), kann der Operationsroboter Vorteile bieten. Langfristig bietet die Roboterchirurgie durch die Integration zusätzlicher Innovationen, wie beispielsweise die Navigation oder andere Bildgebungsverfahren, Potenziale, die derzeit nur teilweise abgeschätzt werden können. Rational ist, vor einer verfrühten Euphorie zu warnen. Jedoch besteht aufgrund des vermuteten großen Potenzials die dringende Notwendigkeit, randomisierte Studien über mögliche Vorteile des Operationsroboters durchzuführen, um Evidenz zum Wohle der Patienten zu generieren.