Erschienen in:
29.07.2021 | Larynxkarzinom | Update Onkologie
Kopf-Hals-Tumoren
Update Onkologie
verfasst von:
Prof. Dr. Andreas Dietz, Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Jürgen Hoffmann
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2021
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Zusammenfassung
Die operative Behandlung bei Mundhöhlenkarzinomen ist v. a. in den frühen Stadien weiterhin das Mittel der Wahl. Moderne rekonstruktive Verfahren erlauben hierbei einen weitestgehenden Erhalt der Funktion. Bei fortgeschrittenen Tumoren folgt der Resektion inklusive einer Ausräumung der lokoregionalen Lymphknoten und Rekonstruktion der betroffenen Gewebe eine Radiotherapie, welche je nach Risiko in Kombination mit einer Chemotherapie geplant wird. Bei Rezidivtumoren müssen die Therapiestrategien je nach Vorbehandlung geplant werden, wobei ein großes Portfolio rekonstruktiver Techniken und eine begleitende Immuntherapie erwogen werden sollten. Bei Karzinomen des Oropharynx hat der Nachweis einer HPV16-Assoziation zwar keine relevante Bedeutung für die Therapieplanung, jedoch für die Prognose, weshalb diese Ätiopathogenese im Rahmen der Aktualisierung der TNM-Klassifikation Berücksichtigung fand. Erste abgeschlossene prospektive Studien weisen bislang nicht darauf hin, dass die Behandlung der entsprechend betroffenen Patienten ohne negativen Einfluss auf die Überlebenszeitprognose deeskaliert werden kann. Der Einsatz innovativer Techniken, wie z. B. der Einsatz von Telemanipulatoren, erlaubt ein minimal-invasives Vorgehen, muss sich jedoch im Vergleich mit der alternativen Radiochemotherapie bewähren. Bei den Larynxkarzinomen steht die operative Therapie im Vordergrund. Bis zu T3-Tumoren ist in vielen Fällen eine organerhaltende operative Therapie (zunehmend mittels transoraler Lasermikrochirurgie) möglich. Ein Organerhalt unter Einsatz mehrerer Modalitäten ist als Alternative zur kompletten Laryngektomie bei fortgeschrittenen Stadien abzuwägen und wird zunehmend in Abhängigkeit vom Ansprechen auf eine Induktionschemotherapie gestellt (Response-Evaluation). Eine weitere wesentliche Relevanz hat in den letzten Jahren die Immuntherapie des rezidivierten/metastasierten Plattenepithelkarzinoms, hier v. a. mit dem Einsatz von Checkpoint-Inhibitoren, erhalten.