Erschienen in:
14.08.2019 | Laser | Leitthema
Biomaterialien, Laser, VAAFT, OTSC – aktueller Stand?
verfasst von:
Dr. J. Jongen, V. Kahlke, T. Laubert
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag werden anhand der vorliegenden Literatur neuere Methoden zur Therapie von kryptoglandulären Fisteln besprochen und kritisch bewertet. Diskutiert werden folgende Verfahren: Fibrinkleber, Kollagenpaste, Plugs und Mesh aus Biomaterial, Stammzellen, mit Thrombozyten angereichertes Plasma (PRP), „fistula laser closure“ (FiLaC), „video-assisted anal fistula therapy“ (VAAFT), „over the scope clip“ (OTSC). Das Vorgehen, die Studienlage sowie Vor- und Nachteile der Methoden werden ausführlich dargestellt. Bei manchen Methoden (Fibrinkleber, Plug) konnten die anfänglich guten Ergebnisse im Langzeitverlauf bzw. in randomisiert-kontrollierten Studien nicht bestätigt werden; bei anderen liegen zurzeit nur kleine Fallserien vor mit zum Teil kurzer Nachbeobachtungszeit, jedoch keine vergleichenden Studien (FiLaC, VAAFT, OTSC, Stammzellen, PRP). Die dargestellten Techniken können als mögliche Alternative eingesetzt werden, wenn die bewährten Verfahren nicht möglich sind. Ihr Vorteil liegt häufig darin, dass die Kontinenzleistung nicht tangiert wird, dafür sind jedoch die Kosten (Plug, Fibrinkleber, OTSC, FiLaC, VAAFT) oder der Aufwand (Stammzellen, PRP) nicht unerheblich. Die Ursachen für das Fistelrezidiv werden diskutiert. Dabei wird darauf eingegangen, inwieweit die beschriebenen Methoden die möglichen Ursachen eines Rezidivs therapeutisch adressieren können. In den verschiedenen Leitlinien werden diese Techniken, wenn überhaupt, zurückhaltend empfohlen, meist aufgrund der fehlenden Evidenz.