Erschienen in:
01.04.2004 | Originalien
Postpartale thermische Schäden der Knieregion durch Wärmflaschen
verfasst von:
Dr. M. Möhrenschlager, D. Richter, L. B. Weigl, C. Schnopp, H. Cremer, J. Ring, D. Abeck
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 4/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wärmflaschen werden auch heute noch auf vielen Neugeborenenstationen verwendet. Über das Auftreten thermischer Schäden an der Haut durch den Einsatz dieser Wärmequellen liegen nur wenige Mitteilungen vor.
Methode und Ergebnisse
Anhand dreier Fallberichte aus dem Patientengut der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie "Am Biederstein" der Technischen Universität München, der Klinik am Eichert, Fachklinik für Kinderheilkunde in Göppingen, sowie des Städtischen Kinderkrankenhauses in Heilbronn mit 2 zweitgradigen und einer drittgradigen Verbrennung der Knieregion von Neugeborenen nach Wärmflaschenanwendung wird auf die Gefahr der thermischen Schädigung des Hautorgans in dieser Altersgruppe hingewiesen.
Diskussion
Beim Neugeborenen können in Abhängigkeit von der Temperaturhöhe der Wärmequelle, der Dauer der Wärmeeinwirkung, der Dicke der erwärmten Haut sowie der eingenommenen Position des Kindes thermische Schäden durch Wärmflaschen auftreten.
Schlussfolgerung
Der unkritische, langzeitige, nicht engmaschig kontrollierte Einsatz von Wärmflaschen in der Neugeborenenperiode ist abzulehnen. Es sollten nur solche Wärmequellen eingesetzt werden, welche eine Oberflächentemperatur an der Haut von unter 42°C erzeugen. Ist eine Temperaturbestimmung nicht möglich, sollte auf den Einsatz der Wärmequelle vollständig verzichtet werden.