Erschienen in:
01.01.2006 | Leitthema
Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Läsionen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. R. Windhager, N. Kastner, A. Leithner
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
Benigne Knochentumoren und tumorähnliche Veränderungen stellen eine sehr heterogene Gruppe von Knochenläsionen dar, die v. a. im Kindes- und Jugendalter ein umsichtiges und systematisches Vorgehen erfordern und zumindest basale Kenntnisse hinsichtlich Diagnose und Therapie der verschiedenen Entitäten voraussetzen. Etwa 1/3 aller Fälle, die in einem Tumorzentrum operativ behandelt oder abgeklärt werden, betreffen Kinder und Jugendliche, wenngleich die Inzidenz wegen der in diesen Registern fehlenden Erfassung von Beobachtungsfällen und solchen, die zu einem späteren Zeitpunkt operativ behandelt werden, höher anzusetzen ist. Während Stadium-I-Läsionen einer Verlaufsbeobachtung zugeführt werden können, müssen Stadium-II- und -III-Läsionen unter Wahrung onkologischer Richtlinien invasiv mittels Biopsie abgeklärt werden. Eine primäre Behandlung im Sinne einer Probeexstirpation ist lediglich bei Fällen mit eindeutiger radiologischer Charakteristik angebracht. Überbehandlung von Stadium-I-Läsionen sollte ebenso vermieden werden, wie inadäquate Behandlung von Stadium-III-Läsionen, die mit einem hohen Lokalrezidivrisiko behaftet sind. Durch die strikte Einhaltung eines diagnostischen und therapeutischen Algorithmus können diagnostische Irrwege und Fehlbehandlungen auf ein Minimum reduziert werden.