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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 12/2005

01.12.2005 | Leitthema: Telefonische Gesundheitssurveys, Teil 2

Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

Erste Ergebnisse des telefonischen Gesundheitssurveys 2003

verfasst von: E. Bergmann, M. Kalcklösch, F. Tiemann

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 12/2005

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Zusammenfassung

Über 90% der Erwachsenen haben schon heute einen Hausarzt. Die Anzahl der Arztkontakte beim Hausarzt wächst mit der Anzahl der chronischen Krankheiten eines Befragten und den Störungen in seiner subjektiven Gesundheit. Ältere Mitbürger, Personen mit niedrigerem Sozialstatus und mit einem höheren BMI suchen einen Hausarzt häufiger auf. Personen mit höherem Alkoholkonsum (Selbsteinschätzung) gehen seltener zu ihrem Arzt. Privatversicherte nehmen auch den Hausarzt seltener in Anspruch. Fast 2/3 der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland waren in den letzten 3 Monaten bei einem Arzt in ambulanter Behandlung. 44% der über 60-Jährigen haben einen aktuellen Grippeimpfschutz. Die Impfbereitschaft bezüglich der Grippeschutzimpfung ist im Osten erheblich höher als im Westen. Mehr als die Hälfte der Befragten über 35 Jahre hat schon einmal an einem Gesundheits-Checkup teilgenommen. Bei Männern wird der Checkup etwas häufiger durchgeführt. Die mindestens einmalige Teilnahme an der Krebsfrüherkennung gaben über 80% der Frauen an. Immerhin 60% der Frauen haben im letzten Jahr eine Krebsfrüherkennung durchführen lassen. Männer nehmen das Angebot zur Krebsfrüherkennung seltener an. Im Durchschnitt liegt ein Krankenhauspatient 2 Wochen im Jahr im Krankenhaus. An einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme haben knapp 30% der Befragten teilgenommen.
Fußnoten
1
Zur methodischen Beschreibung des telefonischen Gesundheitssurveys 2003 s. [2].
 
2
Zur Bedeutung des Dispersionsparameters α in der Negativ-Binomialverteilung s. [3].
 
3
Zum SF-8 s. [10]
 
4
In einer methodisch-epidemiologischen Untersuchung sollte daher neben der subjektiven Einschätzung der Alkoholkonsum explizit erhoben werden, z. B. mittels eines umfangreichen Fragebogens, der es erlaubt, einen Mengen-Frequenz-Index zu berechnen. In telefonischen Befragungen jedoch sind die Grenzen der Durchführbarkeit solcher Methodenstudien schnell erreicht.
 
5
BIK-Region: Speziell definierter Ballungsraum, der eine Kernstadt sowie weitere kleinere Orte umfasst, mit denen ein intensiver Pendleraustausch besteht.
 
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Metadaten
Titel
Inanspruchnahme des Gesundheitswesens
Erste Ergebnisse des telefonischen Gesundheitssurveys 2003
verfasst von
E. Bergmann
M. Kalcklösch
F. Tiemann
Publikationsdatum
01.12.2005
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 12/2005
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-005-1167-6

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