Erschienen in:
01.09.2007 | Kasuistiken
Haut- und Schleimhautulzerationen bei heparininduzierter Thrombozytopenie (HIT) II
verfasst von:
D. Helbig, U. Hillen, S. Grabbe, PD Dr. J. Dissemond
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2007
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Zusammenfassung
Eine heparininduzierte Thrombozytopenie Typ II (HIT II), die durch Bildung von Antikörpern gegen den Heparinplättchenfaktor-4- (PF4-)Komplex hervorgerufen wird, entwickeln 0,1–2% aller mit Heparin behandelten Patienten. Durch Aktivierung von Thrombozyten und Endothelzellen kann es dabei nach erstmaliger Heparingabe innerhalb von 10–14 Tagen zu Thrombozytopenien, Thrombosen und Thromboembolien kommen. Es droht somit die potenziell vitale Gefährdung durch das Auftreten von Lungenembolien, Apoplexen, Myokardinfarkten und Extremitätenischämien. Wir berichten über einen 55-jährigen Patienten mit sowohl arteriellen als auch venösen Gefäßverschlüssen sowie einem stummen Myokardinfarkt im Rahmen einer HIT II. Als bislang selten berichtete, weitere mit der HIT II assoziierte Komplikation ist das Auftreten ausgedehnter Haut- und Schleimhautulzerationen zu sehen. Nach Einleitung einer sowohl rheologischen Therapie mit Danaparoid-Natrium, Alprostadil alfadex und Acetylsalicylsäure als auch der interventionellen Rekanalisation mehrerer arterieller Gefäße in Kombination mit einer antiinflammatorischen topischen und systemischen Therapie konnte die weitere Progression und insbesondere auch das Neuauftreten weiterer Gefäßverschlüsse verhindert werden.