Erschienen in:
01.02.2012 | Schwerpunkt
Neuroendokrine Neoplasien des Gastrointestinaltrakts
Klassifikation, Klinik und Diagnose
verfasst von:
C. Fottner, Prof. Dr. M.M. Weber
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Neuroendokrine Neoplasien (NEN) des Verdauungstrakts nehmen ihren Ausgangspunkt vom diffusen neuroendokrinen System, können ubiquitär im gesamten gastroenteropankreatischen (GEP) System auftreten und besitzen die Fähigkeit zur Hormonproduktion. Die Grundlage für die Diagnostik und Therapie bilden die standardisierte morphologische Klassifizierung dieser Tumoren nach der WHO-Klassifikation von 2010, das proliferationsbasierte Grading und die lokalisationsbezogene TNM-Klassifikation. Auch wenn die Prognose von GEP-NEN meist als günstig bezeichnet wird, zeigt sie eine weite prognostische Spannweite, die eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Tumorentitäten bezüglich ihrer prognostischen Einschätzung nötig macht. Das Beschwerdebild, das GEP-NEN verursachen, ist meist unspezifisch. In erster Linie ist es abhängig vom primären Ursprungsort des Tumors und der Funktionalität. Nur selten liegt eine spezifische Beschwerdesymptomatik vor, sodass die Tumoren meist erst in einem fortgeschrittenen Tumorstadium diagnostiziert werden. Neben der biochemischen Diagnostik spezieller Hormonsyndrome ist Chromogranin A der unspezifische Marker mit der größten Relevanz für die Verlaufsbeurteilung. Neben den klassischen endoskopischen und radiologischen Verfahren kommt der funktionellen nuklearmedizinischen Diagnostik eine besondere Rolle zu.