Erschienen in:
01.02.2015 | Schwerpunkt
Adipositas und Herzinsuffizienz
verfasst von:
Dr. D. Weismann, S. Wiedmann, M. Bala, S. Frantz, M. Fassnacht
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Adipositas ist ein wesentlicher Risikofaktor für eine diastolische Herzinsuffizienz, die sog. Adipositas-Kardiomyopathie.
Diagnostik
Typischerweise findet sich bei normotensiven Patienten mit Adipositas ein verminderter peripherer Widerstand, ein erhöhtes Blutvolumen und eine verstärkte Herzarbeit, sodass Hypertrophie und diastolische Funktionsstörung die Folge sind, die echokardiographisch gut untersucht werden können. Liegt zusätzlich eine arterielle Hypertonie vor, unterscheidet sich die kardiale Geometrie nicht von einem Cor hypertonicum ohne Adipositas. Auch lassen sich die typischen Veränderungen, wie verändertes Blutvolumen und verminderter peripherer Widerstand, dann nicht mehr nachweisen. Ein obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist überdurchschnittlich häufig bei Adipositas, sodass ein Screening geboten ist. Der Herzinsuffizienzmarker N-terminales Propeptid BNP (NT-ProBNP) ist bei Adipositas aufgrund verminderter Werte nicht evaluiert und hilft differenzialdiagnostisch nur bedingt weiter.
Therapie
Die konservative Gewichtsreduktion ist überaus schwierig und der Nachweis einer Verbesserung der Prognose wurde nicht erbracht. Hingegen kann mit bariatrischen Operationen die kardiovaskuläre Mortalität bei Adipositas gesenkt werden.
Schlussfolgerung
Nicht zuletzt durch die effektive Gewichtsreduktion infolge bariatrischer Operationen und die damit verbundene Verbesserung der Prognose rückt die Therapie der Adipositas immer mehr ins Blickfeld. Neben allen Schwierigkeiten, wie eingeschränkte Untersuchungsbedingungen im Ultraschall, sollte die kardiale Abklärung bei entsprechenden Symptomen unverzüglich und mit den etablierten Standardmethoden erfolgen.