Erschienen in:
01.10.2006 | Originalien
Verbrennungsbehandlung von Kindern
Eine Analyse am Klinikum der Universität Bochum
verfasst von:
Dr. S. Langer, M. Hilburg, D. Drücke, A. Herweg-Becker, L. Steinsträsser, H. U. Steinau
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2006
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Zusammenfassung
Einleitung
In Bochum werden Kinder mit Verbrennungen von 2 örtlich getrennten Einrichtung in Kooperation behandelt. Die Kinder werden zunächst in der Kinderklinik Bochum gesehen und behandelt. Wird die Indikation zur Operation gestellt, transportiert man sie zur operativen Versorgung in die Klinik für Plastische Chirurgie, anschließend gelangen sie zurück. Seit 1992 wird dieses Konzept verfolgt, vorher wurden auch z. T. Kinder in der Klinik für Plastische Chirurgie stationär behandelt. Ziel der Studie war die Analyse der Auswirkungen dieses Konzepts auf die Behandlung und Prognose der Kinder.
Methode
Die Akten von 628 Kindern (im Alter von 0–15 Jahren) wurden in der Klinik für Plastische Chirurgie/Kinderklinik über den Zeitraum von 1992–2002 analysiert. Untersucht wurde Alter, Geschlecht, Länge des Klinikaufenthalts, Mortalität, Art der thermischen Verletzung, Grad der Verbrennung, Lokalisation der Verbrennung, verbrannte Körperoberfläche (KOF %), Inhalationstraumata, Beatmungsdauer und die Art der chirurgischen Versorgung.
Ergebnis
Der Altersgruppe 0–3 Jahre (65,8%) entstammten 414 Kinder mit einem Häufigkeitsgipfel von 224 Kindern (35,6%) bei den Einjährigen. Das Durchschnittsalter aller Patienten lag bei 2,99 Jahren. Der Durchschnitt der verbrannten Körperoberfläche aller Kinder betrug 11,9%. Unter den Verletzten befanden sich 387 Jungen (62%) und 241 Mädchen (38%). Die meisten Kinder erlitten eine Verbrühung, bei 153 Kindern war eine Verbrennung die Unfallursache (24%). Verletzungen durch Strom, 17 Kinder (3%) und durch Fett, 21 Kinder (3%), kamen verhältnismäßig weniger vor. 365 Kinder (58%) mussten operativ versorgt werden, 263 (42%) wurden konservativ behandelt.
Diskussion
Die Durchsetzung des Behandlungskonzepts lässt Auswirkungen erkennen, wie z. B. die sinkende Anzahl der Operationen pro Kind. Da Präventionsmaßnahmen nur dann erfolgreich sein können, wenn sie auf spezielle soziale Schichten einer Bevölkerung zugeschnitten sind, analysierten wir den Versicherungsstatus und die Nationalität der Familien.