Erschienen in:
01.06.2013 | Leitthema
Endoleaks – wann behandeln?
verfasst von:
Prof. Dr. O. Dudeck
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Die Mehrzahl der abdominalen infrarenalen Aortenaneurysmen wird mittlerweile endovaskulär mittels Stentgraft behandelt. Hierbei kann es in bis zu 50 % der Fälle zu einer persistierenden, postinterventionellen Perfusion des Aneurysmasacks als sog. Endoleak kommen, welches potenziell die Gefahr einer Zunahme des Aneurysmadurchmessers und somit der Aneurysmaruptur birgt. Aktuell werden insgesamt 5 verschiedene Endoleaktypen unterschieden. Das bildgebende Standardverfahren zur Detektion und Klassifikation ist die Mehrphasencomputertomographie, eine alternative Methode die kontrastmittelgestützte Sonographie. Je nach Typ des Endoleaks ergeben sich sehr unterschiedliche therapeutische Konsequenzen. Direkte Endoleaks (Typ I und III) übertragen direkt den systemischen Blutdruck auf die Aneurysmawand und haben ein hohes Rupturrisiko. Eine unverzügliche Intervention ist in der Regel indiziert. Indirekte Endoleaks (Typ II, IV, V) nehmen einen benigneren Verlauf und sollten in der Mehrzahl nur bei Nachweis einer weiteren Expansion des Aneurysmas behandelt werden.