Erschienen in:
01.08.2005 | Leitthema
Harnleitertrauma
Diagnose und Therapie
verfasst von:
Dr. D. Teber, A. Egey, A. S. Gözen, J. Rassweiler
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Die häufigste Ursache einer Harnleiterverletzung ist iatrogen (75%) meist im Zusammenhang mit gynäkologischen oder chirurgischen Eingriffen im kleinen Becken. In 66% wird die Diagnose verspätet (Tage bis Wochen) gestellt. Das fehlen einer Hämaturie schließt eine Harnleiterverletzung nicht aus, da 30% aller Ureterverletzungen keine Mikro- oder Makrohämaturie zeigen. Deshalb ist bei anamnestischem und klinischem Verdacht eine weiterführende Diagnostik zwingend notwendig. Die sicherste Methode ist die CT-Untersuchung mit später Ausscheidungsphase und das retrograde Pyelogramm vor unmittelbarer Therapie.
Geringgradige Verletzungen lassen sich über eine Harnleiterschienung und Urinableitung suffizient behandeln. Bei höhergradigen Läsionen ist die zu wählende Rekonstruktion abhängig von Lokalisation und Ausmaß der Verletzung. Débridement zur Vitalisierung des Harnleiters und Spannungsfreiheit der Anastomose sind entscheidende Prinzipien der Versorgung.
Das operative Ergebnis ist abhängig vom Zeitpunkt der Diagnosestellung, ein frühzeitiger Therapiebeginn senkt die Komplikationsrate auf <5%.