Erschienen in:
01.04.2010 | Leitthema
Funktionelle Anatomie des männlichen Kontinenzmechanismus
verfasst von:
Dr. T. Schwalenberg, J. Neuhaus, M. Dartsch, P. Weißenfels, S. Löffler, J.-U. Stolzenburg
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Die anatomischen und funktionellen Grundlagen der Harnkontinenz sind beim Mann weniger gut erforscht als bei der Frau. Insbesondere das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten und die dynamische Verankerung im Beckenboden bedürfen einer neuen anatomisch-funktionellen Interpretation, um an der Physiologie des Blasenhalses orientierende Therapieansätze generieren zu können.
Der Fokus anatomischer Untersuchungen sollte daher neben dem Externus als Hauptmuskel für den Harnröhrenverschluss auch auf den glattmuskulären (Internus, der innere Anteil des Externus, die urethrale Längsmuskulatur, Elemente des Centrum tendineums und des ventralen Suspensionsapparates), bindegewebigen und nervalen Strukturen liegen. Der die Position des Blasenhalses fixierende ventrale Suspensionsapparat scheint dabei für die Kontinenz und Miktionseinleitung von besonderer Bedeutung zu sein. Diese neuen Erkenntnisse implizieren wie bei der Frau ein integrales Konzept. Ein erster Schritt hierzu wäre eine einheitliche und aktualisierte anatomische Nomenklatur.