Erschienen in:
01.05.2007 | Leitthema
Pathohistologie der Femurkopfnekrose
verfasst von:
Prof. Dr. G. Delling
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2007
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Zusammenfassung
Die Femurkopfnekrose stellt eine spezielle Form der aseptischen Knochennekrosen dar, da sie unmittelbar in der hoch belasteten Region des Hüftgelenks auftritt. Die Häufigkeit der Erkrankung ist nicht genau bekannt. Eine Zunahme wird beschrieben. Charakteristische makroskopische Befunde sind die Ablösung des Gelenkknorpels in der Belastungszone unmittelbar unterhalb der subchondralen Knochenlamelle, die daran grenzende Nekrose der Markräume und Knochenzellen, das Einbrechen der Spongiosa und die allmähliche Entrundung des Femurkopfes. Ursache der Erkrankung ist eine Zirkulationsstörung in der Versorgung des proximalen Femurs. Gehäuft tritt die Erkrankung bei Fettstoffwechselstörungen, nach Steroidmedikation, bei Sichelzellenanämie und bei chronischem Alkoholismus und nach Schenkelhalsfrakturen auf. Histopathologisch ist die Arthrose mit sekundärer Femurkopfnekrose von den primären Formen abzugrenzen. Differentialdiagnostisch sind anhand der histologischen Befunde eine primäre Koxarthrose mit sekundärer Femurkopfnekrose, Metastasen und einige wenige epiphysär gelegene Knochentumoren abzugrenzen. Besonders bedeutsam ist in dieser Problematik das Klarzellchondrosarkom.