Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Entzündungsbedingte kardiovaskuläre Morbidität
Pathophysiologie und Therapie
verfasst von:
Dr. R. Fischer-Betz, M. Halle, M. Schneider
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Die rheumatoide Arthritis (RA) und der systemische Lupus erythematodes (SLE) sind mit einer erhöhten Mortalität assoziiert, die hauptsächlich auf kardiovaskuläre Erkrankungen zurückzuführen ist. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist bei RA-Betroffenen verdoppelt und bei SLE-Erkrankten sogar bis zu 7-fach erhöht.
Neben den traditionellen Risikofaktoren hat eine chronische systemische Entzündung bedeutenden Einfluss auf die Entstehung der Arteriosklerose und die Progression von einer endothelialen Dysfunktion zur Plaqueruptur mit Thrombose. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Arteriosklerose keine alleinige, passive Lipidakkumulation in den Gefäßwänden darstellt, sondern durch einen aktiven Entzündungsprozess in den Gefäßwänden charakterisiert ist. Entzündungszellen wie Makrophagen, Monozyten und T-Zellen spielen sowohl bei der Entwicklung der RA als auch der Arteriosklerose eine entscheidende Rolle.
Nach den Empfehlungen der EULAR sollen alle Patienten mit inflammatorischen Arthritiden ein jährliches Screening auf kardiovaskuläre Risikofaktoren erhalten. Alle Risikofaktoren sollten optimal eingestellt werden. Zudem gibt es genügend Evidenz, dass die entzündlichen systemischen und vaskulären Prozesse zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos gleichzeitig reduziert werden sollten.