Erschienen in:
01.04.2006 | Gesundheitswesen
Gesundheitsberatung als ärztliche Aufgabe
verfasst von:
W. Kunstmann, R. Henke
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Der Beitrag stellt die Rolle der Ärzteschaft in der Prävention und Gesundheitsberatung dar und diskutiert in der Praxis derzeit noch bestehende Hemmnisse, auf diesem Gebiet umfassender tätig zu werden. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Ärzte die Bedeutung der Prävention hoch bewerten, während die real für sie aufgewendete Zeit in der Regel nicht mehr als 10% der Praxiszeit ausmacht.
Auf der Grundlage dieser Untersuchungsergebnisse werden „Zeit“, „Patientenerwartungen“, „Möglichkeiten der Erfolgskontrolle“, „Vergütung ärztlicher Beratungsleistungen“ und „ärztliche Qualifikation“ als Faktoren diskutiert, die das Beratungsverhalten von Ärzten beeinflussen.
Den hemmenden Faktoren werden die Potenziale einer ärztlichen Gesundheitsberatung gegenübergestellt. Diese werden insbesondere in der guten Erreichung aller sozialer Schichten, der Kontinuität von Patientenkontakten und der Motivation zur Verhaltensänderung bei gesundheitlichen Beschwerden auf Seiten des Patienten gesehen. Ärztliche Gesundheitsberatung erfordert zudem eine intensive Vernetzung mit anderen Gesundheitsberufen und Angeboten des Gesundheitswesens.
Exemplarisch werden das gemeinsam vom Deutschen Sportbund und der Bundesärztekammer entwickelte Siegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ sowie ein „Rezept für Bewegung“ vorgestellt. Auf die Notwendigkeit einer inhaltlichen und strukturellen Einbindung der Ärzteschaft in ein Präventionsgesetz wird hingewiesen.