Zusammenfassung
Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) hat bei schweren oder therapieresistenten psychischen Erkrankungen eine herausragende Wirksamkeit und relativ benigne Nebenwirkungen. Das therapeutische Agens ist der generalisierte Anfall. Dieser ähnelt epileptischen Anfällen, weist aber auch Unterschiede auf. Das Behandlungsprinzip wurde 1934 durch Ladislas Meduna als Konvulsionstherapie eingeführt und durch Cerletti und Bini 1938 zur EKT weiterentwickelt. Zwischenzeitlich hat sich das Verfahren als moderne medizinische Therapiemethode etabliert. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und Stellungnahmen internationaler Fachgesellschaften stellen eine breite Evidenzbasis der EKT dar. Ihre Wirksamkeit ist gut belegt, die Wirkmechanismen teilweise aufgeklärt. Patienten sollten bei entsprechender Indikation rechtzeitig und adäquat über die Therapie aufgeklärt werden. EKT sollte evidenzbasiert und nicht als letzte Therapiemöglichkeit (Ultima Ratio) eingesetzt und vermittelt werden.