Erschienen in:
01.01.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Kognitive Störungen bei unipolarer Depression
verfasst von:
Prof. Dr. C. Konrad, S. Losekam, M. Zavorotnyy
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Gedächtnisstörungen sind ein häufiges Symptom in der nervenärztlichen, neurologischen und psychiatrischen Praxis. Kognitive Störungen im Rahmen einer depressiven Episode verursachen subjektives Leiden sowie Schwierigkeiten in der Therapie und bei der psychosozialen Reintegration. Die depressionsassoziierte kognitive Symptomatik ist durch eine stimmungskongruente Verzerrung der Informationsverarbeitung sowie durch kognitive Leistungsdefizite gekennzeichnet. Ein differenzialdiagnostisch relevantes Profil neuropsychologischer Störungen, das für Depressionen spezifisch wäre, wurde bisher nicht identifiziert. Allerdings wurden insbesondere Störungen der Exekutivfunktionen sowie des deklarativen Gedächtnisses wiederholt beobachtet. Der zeitliche Verlauf der kognitiven Defizite nach Remission der affektiven Symptomatik ist nicht vollständig geklärt, abhängig vom Zeitpunkt der Verlaufsuntersuchung können die Patienten noch ausgeprägte kognitive Defizite aufweisen. In diesem Beitrag soll das aktuelle Wissen zu kognitiven Störungen bei unipolarer Depression einschließlich ihrer Pathophysiologie sowie entsprechende Behandlungsoptionen dargestellt werden.