Erschienen in:
01.09.2011 | Schwerpunkt/CME
Hybridraumtechnologie als Voraussetzung für die moderne Therapie der Aortendissektion
verfasst von:
Prof. Dr. H. Jakob, K. Tsagakis, D.S. Dohle, E. Kottenberg, T. Konorza, R.A. Janosi, R. Erbel
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Mit der Einrichtung eines sog. Hybridraums vor 7 Jahren wurde es erstmals möglich, umfassende Diagnostik und Therapie bei der lebensbedrohlichen, akuten Aortendissektion unter den Sterilitätsbedingungen eines Operationssaals zu vereinen. Dadurch wird die mit einer Absterbequote von 3–5% pro Stunde assoziierte frühe Phase bei Typ-A-Dissektion signifikant von 8 auf 4 Stunden reduziert. Durch Etablierung des interdisziplinären Aortenteams (Herzchirurg, Kardiologe, Anästhesist) werden kompetent und schnell lebensrettende therapeutische Maßnahmen ermöglicht, die bei ausgeprägter, Stunden anhaltender viszeraler und/oder peripherer Malperfusion primär in endovaskulärer Wiederherstellung der peripheren Durchblutung bestehen und verzögert die chirurgische Sanierung des proximalen Intimaeinrisses in Aorta ascendens und/oder Bogen nach sich ziehen. Im Einklang mit technischen und verfahrensstrategischen Entwicklungen konnte so die frühere Hospitalletalität von 15–20% auf 10–15% gesenkt werden. Die multifunktionale Verwendbarkeit eines zwar teuren Hochtechnologie-Hybridraums durch Herz- und Gefäßteams ermöglicht erst die interdisziplinäre Spezialisierung und Konzentration wie z. B. die exponentiell wachsende katheterbasierte Aortenklappenimplantationsentwicklung oder die endovaskuläre Versorgung von Aortenerkrankungen zeigt.