Erschienen in:
17.03.2017 | Konservative Therapie | Operative Techniken
Operative Therapie der Terrible-Triad-Verletzung des Ellenbogens
Offene Reposition und interne Fixation
verfasst von:
Prof. Dr. R. Babst, C. Schraner, F. J. P. Beeres
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Rekonstruktion der wichtigsten ligamentären und ossären Ellenbogenstrukturen nach Terrible Triad über den Radiuskopf zum lateralen kollateralen Ligamentkomplex (LCL), falls nötig am Koronoid beginnend. Ziel ist ein stabiler konzentrisch geführter Ellenbogen mit frühfunktioneller Nachbehandlung. Die Adressierung hängt von der intraoperativ getesteten Stabilität ab.
Indikationen
Osteoligamentäres Terrible-Triad-Verletzungsmuster mit/ohne Subluxationsstellung nach Reposition und temporärer Ruhigstellung.
Kontraindikationen
Inoperabel aufgrund von Begleiterkrankungen. Konzentrischer Ellenbogen mit Radiuskopffraktur ohne Behinderung der Pro-/Supination, Koronoidfragment <50 % und stabiler Bewegungsbogen bis 30°.
Operationstechnik
Lateraler Zugang nach Kaplan oder Kocher, um vordere Kapsel/Koronoidspitze zu adressieren. Stabilisierung des Radiuskopfs mit Minifragmentschrauben/-platten oder Radiuskopfprothese. Reinserieren des LCL ossär an seinem Ursprung mit transossären Nähten/Knochenankern am Epicondylus humeri radialis. Bei persistierender Instabilität (Hanging-arm-Test) Versorgung mit lateralem Bewegungsfixateur und/oder des medialen kollateralen Bandapparats von medial.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung in Oberarmgipsschiene in den ersten postoperativen Tagen; ab 1. postoperativem Tag aktiv assistive schmerzadaptierte Bewegungstherapie aus der Schiene; nach 6–8 Wochen resistiv im gesamten Bewegungsbogen.
Ergebnisse
Kontrolle von 15 Terrible-Triad-Patienten (Durchschnittsalter 45,9 Jahre; Spanne 20–87 Jahre) nach 9,6 Monaten (Spanne 2,6–31,6 Monate): Bewegungsausmaß Flexion/Extension 131/14/0°, Pronation/Supination 78/0/67°. Arthrolyse nach durchschnittlich 38 Wochen bei 4, Anzeichen einer Gelenkarthrose bei 8, heterotope Ossifikationen bei 7 und neuropathische Beschwerden im Gebiet des N. ulnaris bei 1 Patienten. Frühfunktionelle Therapie mit reproduzierbaren Resultaten durch Stabilisierung osteoligamentärer Strukturen.