Erschienen in:
22.05.2018 | Transthorakale Echokardiografie | Originalien
Metaanalysen zur Messgenauigkeit nichtinvasiver hämodynamischer Überwachungstechnologien bei Erwachsenen
verfasst von:
PD Dr. med. G. Pestel, K. Fukui, M. Higashi, I. Schmidtmann, C. Werner
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Nichtinvasive Überwachungstechniken sollen eine exakte, verlässliche, bettseitig verfügbare, kontinuierliche, einfach zu bedienende und kostengünstige Darstellung vitaler Patientenparameter in Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin garantieren und dabei für die betroffenen Patienten ein minimales Risiko- bzw. Nebenwirkungsprofil besitzen. Vorbild ist die Einführung der Pulsoxymetrie, die sich weltweit zur nichtinvasiven Überwachung der Oxygenierung durchsetzen konnte. Eine entsprechende nichtinvasive Überwachung der Hämodynamik bzw. der Perfusion könnte die anästhesiologische Behandlung noch besser auf die Bedürfnisse des individuellen Einzelfalls optimieren. In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe nichtinvasiver Überwachungstechniken (für die Herzzeitvolumen(HZV)-/Schlagvolumen(SV)-Messung: suprasternaler Dopplerultraschall, modifizierte Windkesselfunktion, Pulswellentransitzeit, Radialarterientonometrie, thorakale Bioimpedanz, endotracheale Bioimpedanz, Bioreaktanz, partielle CO2-Rückatmung; für die Vorhersage der Volumenreagibilität: fotoelektrische Fingerblutvolumenmessung, beatmungsbedingte Schwankung der Plethysmographiekurve) vorgestellt. Eine kritische Übersicht und Bewertung dieser gutachterlich geprüften Veröffentlichungen liegen bislang nicht vor. Um bei Durchführung einer Metaanalyse eine akzeptable Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden daher Untersuchungen mit jeweils gleichartiger Studien- bzw. Referenzmethode zusammengefasst und betrachtet. Primäres Evaluationskriterium war das Vorliegen einer Bland-Altman-Analyse zum Vergleich von Mittelwert und Streuung im Methodenvergleich nichtinvasive Technologie vs. Referenzmethode. Für die meisten nichtinvasiven Überwachungstechniken wurde im Vergleich zur Referenztechnik eine breite Streuung der gefundenen Messwerte festgestellt. Daher erscheint eine gleichwertige Ersetzbarkeit gegenüber invasiven Überwachungstechniken hinsichtlich der Verlässlichkeit des gemessenen Einzelwerts derzeit nicht gegeben. Gegenwärtige Schwerpunkte der klinischen Forschung sind der Stellenwert nichtinvasiver Überwachungstechniken für eine Trendüberwachung, Alternativen zum Finger als Lokalisation zum Abgreifen von Rohsignalen bei der nichtinvasiven Überwachung und die Entwicklung von Fluss-Zeit-basierten Messmethoden hämodynamischer Überwachungsparameter.