Erschienen in:
01.04.2012 | Leitthema
Geschlechtsspezifische Aspekte der Rückkehr zur Arbeit bei Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung
Ein systematisches Review
verfasst von:
Dipl.-Soz. A. Ullrich, H. M. Böttcher, C. Bergelt
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Aufgrund verbesserter Prognosen können viele Patientinnen und Patienten mit einer Krebsdiagnose heute wieder in das Berufsleben zurückkehren. Das vorliegende systematische Review untersucht geschlechtsspezifische Unterschiede der beruflichen Folgen einer Krebserkrankung. Dafür wurde eine systematische Datenbankrecherche der zwischen 01/2001 und 07/2011 publizierten Literatur zu beruflichen Folgen von Krebs durchgeführt. 44 Originalarbeiten entsprachen den Einschlusskriterien (erwachsene Krebspatienten, Fokus auf arbeitsbezogene Outcomes, geschlechtsbezogen berichtete Ergebnisse). Die Ergebnisse dieser Studien weisen darauf hin, dass Patientinnen im Vergleich zu Patienten eher Leistungseinschränkungen bei der Berufsausübung erleben, ihre Arbeitszeit häufiger verkürzen und tendenziell mehr Einkommenseinbußen verzeichnen. Ein supportives Arbeitsumfeld scheint insbesondere für Patientinnen einen wichtigen Einflussfaktor auf die erfolgreiche und dauerhafte Reintegration ins Arbeitsleben darzustellen. Es bedarf einer systematischeren Erforschung und stringenterer geschlechtsbezogener Analysen, um Gender-Aspekte arbeitsbezogener Outcomes nach einer Krebsdiagnose zu verstehen. Eine umfassendere Wissensbasis kann Hinweise geben, wie die Wiedereingliederung in den Beruf mit Blick auf geschlechtsspezifische Besonderheiten erfolgen kann.