Erschienen in:
01.04.2013 | Originalien und Übersichten
Qualifikationskonzept für eine abgestufte Delegation medizinischer Tätigkeiten an nichtärztliche Berufsgruppen
Das „Greifswalder 3-Stufen-Modell“
verfasst von:
Prof. Dr. W. Hoffmann, MPH, N. van den Berg, A. Dreier
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Die Folgen der Demografie auf den medizinischen, pflegerischen und sozialen Versorgungsbedarf der Bevölkerung erfordern strukturelle Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen. Aus dem regional bestehenden und künftig absehbaren Hausärztemangel resultiert die Notwendigkeit zur Entwicklung flexibler, arbeitsteiliger Versorgungskonzepte, in denen medizinische Tätigkeiten von nichtärztlichen Berufsgruppen (insbesondere von Pflegefachpersonen und Medizinischen Fachangestellten) übernommen werden. Um das erweiterte Aufgabenfeld in hoher Qualität umzusetzen, müssen diese Berufsgruppen ihr traditionelles Kompetenzfeld erweitern. Aufbauend auf den Primärqualifikationen, absolvierten Weiterqualifizierungen und beruflichen Erfahrungen müssen bedarfsgerechte, modulare und praxisnahe Curricula für die künftigen Arbeitsgebiete entwickelt werden. Das Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versorgungsstrukturgesetz, GKV-VStG, seit 1. Januar 2012 in Kraft) präzisiert und erweitert Delegationsoptionen für ärztliche Leistungen gegenüber dem § 63 im SGB V (Fassung vom 28. Mai 2008). Der vorliegende Beitrag beschreibt ein dreistufiges Qualifikationskonzept für nichtärztliche Berufsgruppen und die Voraussetzungen für die Übernahme spezifischer Aufgabenbereiche durch diese.