Erschienen in:
01.10.2013 | Originalien und Übersichten
Ambulant betreute Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Eine Literaturübersicht zu Strukturen, Versorgungsoutcomes und Qualitätsmangagement
verfasst von:
J. Gräske, A. Worch, S. Meyer, K. Wolf-Ostermann
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
Eine der Haupttriebfedern für die Entwicklung von ambulant betreuten Wohngemeinschaften (WG) ist die zunehmende gesellschaftliche Forderung nach Selbstbestimmung im Alter. Seit Januar 2013 erfahren WG eine bundesweite finanzielle Förderung im Rahmen des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes (PNG). Bislang ist jedoch weitgehend unklar, wie sich die Situation von WG derzeit in Deutschland überhaupt darstellt. Im Rahmen einer systematischen Literatursuche (Datenbanken CareLit, CINAHL, GeroLit, PubMed) wurden Publikationen zu Bewohner- und Versorgungsstrukturen, Versorgungsoutcomes und zum Setting-spezifischen Qualitätsmanagement in WG analysiert. Die derzeitig frei verfügbare Wissensbasis ist insgesamt nur wenig aussagekräftig. Die vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Versorgung in WG hinsichtlich der allgemeinen Lebensqualität nicht förderlicher ist als die in stationären Pflegeeinrichtungen. Verlässliche Studien zur Versorgungsqualität im Bereich WG fehlen derzeit weitgehend, was nicht zuletzt in fehlenden konzeptionellen Grundlagen zur Bewertung von Versorgungsqualität begründet ist. Es bleibt festzustellen, dass die angestrebte Ausweitung dieses Versorgungssettings im Rahmen des PNG gleichzeitig einer umfassenden Begleitung durch eine fundierte Versorgungsforschung bedarf.