Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Wichtige, durch Vektoren übertragene Infektionskrankheiten beim Menschen in Deutschland
Epidemiologische Aspekte
verfasst von:
C. Frank, M. Faber, W. Hellenbrand, H. Wilking, Prof. Dr. K. Stark
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Humanpathogene, vektorübertragene Infektionserreger spielen für Deutschland eine bedeutende Rolle. Die endemischen, zoonotischen Infektionserreger sind entweder bundesweit verbreitet (Borrelia burgdorferi sensu latu) oder kommen in bestimmten geografischen Regionen vor (FSME-Viren, Hantaviren). Sie verursachen eine erhebliche Krankheitslast. Ihre Prävention und Kontrolle beruhen im Wesentlichen auf Aufklärung und persönlichen Schutzmaßnahmen (FSME-Impfung, Schutz vor Vektoren). Eine gute Surveillance, ergänzt um gezielte epidemiologische Studien, ist Voraussetzung zur Bewertung der räumlich-zeitlichen Infektionsrisiken und der Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen. Neben den endemischen Erregern müssen die importierten, durch Vektoren – zumeist Mücken – übertragenen Erreger im Rahmen der Surveillance-Aktivitäten ebenfalls systematisch und intensiv beobachtet werden, zum einen, um das Risiko für Reisende aus Deutschland einschätzen zu können, zum anderen, um das Risiko einer möglichen autochthonen Übertragung adäquat bewerten zu können. Hierbei sind weitere Faktoren zu berücksichtigen (Etablierung von invasiven Mückenarten in Deutschland, zunehmende Erwärmung). Unter diesen Erregern sind vor allem das West-Nil-Virus, das Denguevirus, das Chikungunyavirus und der Malariaerreger (Plasmodien) zu nennen. Im vorliegenden Beitrag geben wir einen Überblick über die epidemiologische Situation bei ausgewählten, für Deutschland besonders relevanten, durch Vektor-übertragene Erreger ausgelösten Infektionskrankheiten.