Erschienen in:
01.08.2006 | Originalien
Operative Behandlung von Rektumkarzinomen im Vergleich
Onkologische Langzeitergebnisse einer multizentrischen Beobachtungsstudie nach laparoskopisch-assistierter, konvertierter und primär offener Operation
verfasst von:
Dr. H. Ptok, R. Steinert, F. Meyer, K.-P. Kröll, C. Scheele, F. Köckerling, I. Gastinger, H. Lippert
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die laparoskopische Rektumkarzinomresektionen hat eine den offenen Verfahren vergleichbare Morbidität und onkologische Sicherheit bei jedoch deutlich höherer Morbidität nach Konversion. Zu den onkologischen Langzeitergebnisse nach Konversion liegen keine Daten vor.
Methode
Vom 01.01.2000–31.12.2002 in einer Beobachtungsstudie erfasste Patienten mit kurativ reseziertem Rektumkarzinom wurden hinsichtlich der postoperativen Morbidität, Letalität, des tumor- und lokalrezidivfreien Überlebens nach laparoskopischer vs. konvertierter vs. offener Resektion verglichen.
Ergebnisse
Von 7189 Patienten wurden 237 (3,3%) laparoskopisch (ITT) reseziert. Diese Patienten hatten signifikant häufiger T1/2-Tumore (p<0,001) in früheren UICC-Stadien (p<0,001) als die offen resezierten. Die Konversionsrate betrug 14,8% (n=35). Die Konversionsgruppe hatte signifikant mehr intraoperative (p<0,001) und allgemeine postoperative Komplikationen (p=0,003) sowie die höchste Gesamtmorbidität (p=0,031) im Vergleich zur laparoskopischen und offenen Resektion. Nach einem medianen Follow-up von 30.1 Monaten zeigten die konvertierten Patienten die höchste 5-J-Lokalrezidivrate (16.0%). Nach laparoskopischer sowie offener Resektion betrug diese 3.3% resp. 12.4% (p=0.082). Die tumorfreie 5-J-Üerlebensrate war vergleichbar (p=0.585).
Schlussfolgerungen
Die laparoskopische Rektumkarzinomresektion bietet gegenüber der offenen Resektion vergleichbare onkologische Ergebnisse, jedoch ist nach Konversion das frühpostoperative und das onkologische Langzeit-Outcome schlechter. Bei Konversionsraten um 15% ist eine strenge Patientenselektion und Durchführung der laparoskopischen Resektion an Zentren zu fordern.