Erschienen in:
01.10.2008 | Leitthema
Kyphoplastie
Minimal-invasives Verfahren zur Versorgung schmerzhafter Wirbelkörperfrakturen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. C. Kasperk, G. Nöldge, P. Meeder, P. Nawroth, F.X. Huber
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2008
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Zusammenfassung
Schmerzhafte osteoporotische und pathologische Wirbelkörperfrakturen sind eine häufige Ursache für akute oder chronische Rückenschmerzen mit gravierenden Konsequenzen hinsichtlich Immobilität, reduzierter Lebensqualität, erhöhter Morbidität und Mortalität und erhöhtem Folgefrakturrisiko. Auch die besten verfügbaren evidenzbasierten Therapeutika können das Risiko für das Auftreten von Wirbelkörperfrakturen nur um etwa 50% senken, weshalb schmerzhafte Wirbelkörperfrakturen nicht völlig zu verhindern sind. Die Kyphoplastie als minimal-invasives osteoplastisches Verfahren ist eine kausale Schmerztherapie bei schmerzhaften Wirbelbrüchen. Die Indikationsstellung für dieses Verfahren erfordert eine interdisziplinäre Einzelfalldiskussion, um die technische Durchführbarkeit, die Sinnhaftigkeit der Indikation und die Einbettung der Durchführung dieses Verfahrens in das erforderliche multimodale Langzeittherapiekonzept sicherzustellen. Bei der Kyphoplastie wird durch die Verwendung eines Ballonkatheters versucht, den schmerzhaft eingebrochenen Wirbelkörper intern zu stabilisieren und gleichzeitig auch soweit möglich aufzurichten, was bei akuten Wirbelkörperfrakturen eher gelingt. Kontrollierte prospektive Studien belegen, dass es bei schmerzhaften osteoporotischen Wirbelbrüchen nach einer Kyphoplastie in Ergänzung zu dem medikamentös-internistischen Therapiekonzept zu einer langfristigen Schmerzreduktion, Reduktion des Medikamentenverbrauchs, größerer Mobilität und verbesserter Lebensqualität kommt.