Erschienen in:
01.10.2010 | Originalien
Behandlung kindlicher Radiushalsfrakturen
Berücksichtigung von Patientenalter und Frakturdislokation
verfasst von:
Dr. R. Eberl, A. Saxena, J. Fruhmann, M.E. Höllwarth, A.M. Weinberg
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Fünf bis zehn Prozent aller Verletzungen des kindlichen Ellenbogens sind Radiushalsfrakturen. Abhängig von der Dislokation sowie dem Alter des Patienten ist die Therapie konservativ oder operativ zu wählen. In unserer Untersuchung wurden die Daten aller Patienten mit Radiushalsfraktur von 1999 bis 2008 retrospektiv analysiert. Die Einteilung der Frakturen erfolgte nach Judet. Typ-I-Verletzungen wurden konservativ behandelt, Typ-II-Frakturen wurden bei Patienten älter als 12 Jahre reponiert. Die Fehlstellung bei Typ-III-Verletzungen wurde bei Kindern unter 6 Jahren belassen. Typ-IV-Verletzungen wurden operativ versorgt. Bei allen Patienten erfolgte eine Ruhigstellung im Oberarmgips für 3 Wochen. Eine konservative Therapie war bei 124 Patienten möglich. 44 Patienten wurden operativ versorgt. Bei 2 Patienten zeigte sich eine Radiusköpfchennekrose. Das funktionelle Ergebnis war 158-mal sehr gut, 5-mal gut, 5-mal mittel und schlecht.
Bei der Behandlung kindlicher Radiushalsfrakturen sollten unnötige Repositionsmanöver und aufwendige operative Verfahren vermieden werden. Über einen einfachen Algorithmus lässt sich die Therapie alters- und verletzungsabhängig bestimmen.