Erschienen in:
01.12.2011 | Leitthema
Lymphadenektomie bei Malignomen des oberen Gastrointestinaltraktes
verfasst von:
Prof. Dr. C. Schuhmacher, A. Novotny, D. Reim, K. Ulm, H. Friess
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2011
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Zusammenfassung
Multi- sowie unizentrische Studien, v. a. aus spezialisierten Zentren, weisen auf einen Überlebensvorteil durch erweiterte Lymphadenektomieverfahren hin. Der Nachteil einer radikalen Lymphadenektomie scheint hier in der höheren Morbidität und Mortalität zu liegen und somit mit der operativen Expertise der ausführenden Einrichtung korreliert. Vor allem Patienten in frühen Stadien der lymphatischen Metastasierung profitieren von einer radikaleren Lymphadenektomie. In einer Analyse des eigenen Patientengutes sind in der Kategorie pN0 die Primärtumorkategorie und die Anzahl der entfernten Lymphknoten unabhängige Prognosefaktoren. Bei Patienten mit bis zu 6 positiven Lymphknoten sind die Primärtumorkategorie, die Anzahl der entfernten, die Anzahl der positiven Lymphknoten sowie auch der R-Status unabhängige Prognosefaktoren. Sind mehr als 6 Lymphknoten befallen, sind nur noch die Anzahl der metastatischen Lymphknoten und der R-Status prognoserelevant. Interessant wird es sein, diese Daten mit Erhebungen aus größeren Krebsregistern für die Karzinome des Ösophagus und Magens zu vergleichen. Da bis dato kein zuverlässiges Verfahren zur präoperativen Abschätzung des Lymphknotenbefalls existiert, kann bis auf weiteres auf die Empfehlungen der Fachgesellschaften verwiesen werden, d. h. eine D2-Lymphadenektomie beim lokal fortgeschrittenen Magenkarzinom und entsprechend eine 2-Feld-Lymphadenektomie beim Ösophaguskarzinom.
Zur Kontrolle des höheren operativen Komplikationsrisikos sollten diese Eingriffe in Einrichtungen mit entsprechender Expertise durchgeführt werden.