Erschienen in:
01.09.2013 | Leitthema
Pathophysiologie des Polytraumas
Intensivmedizin und „Timing“ der Versorgung
verfasst von:
PD Dr. S. Wutzler, T. Lustenberger, B. Relja, M. Lehnert, I. Marzi
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 9/2013
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Zusammenfassung
Im Rahmen des schweren Polytraumas („first hit“) reagiert das Immunsystem zweiphasig mit früher Hyperinflammation und nachfolgender Immunsuppression. Eine Vielzahl humoraler und zellulärer Faktoren ist in diesen Prozess involviert. Abhängig von der individuellen Prädisposition, Verletzungsschwere und Verletzungsmuster kann jeweils die eine oder andere überschießende Reaktion zu Sepsis und Multiorganversagen führen. Verschiedene klinische und intensivmedizinische Parameter zeigen eine Stabilisierung der einzelnen Organsysteme an. Der weitere klinische Verlauf kann durch eine adäquate Intensivtherapie mit Vermeidung weitere iatrogener „second hits“ durch verschiebbare Folgeoperationen in der Phase der immunologischen Dekompensation positiv beeinflusst werden. Neben dem zeitlichen Abstand zum Trauma stellen adäquate Oxygenierung, negative Bilanz, Gerinnungsstabilisierung, rückläufige Infektparameter und Normalisierung des Laktats wesentliche Entscheidungsparameter dar.