Erschienen in:
01.06.2015 | Leitthema
Spätkomplikationen nach Pankreaseingriffen
Pankreasinsuffizienz, Malabsorptionssyndrom, pankreopriver Diabetes mellitus, Pseudozysten
verfasst von:
Dr. U. Nitsche, PhD, Prof. Dr. J. Siveke, Prof. Dr. H. Friess, Prof. Dr. J. Kleeff, FACS
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Gut- und bösartige Erkrankungen des Pankreas bringen häufig eine relevante Krankheitslast mit sich. Erschwerend kann die Morbidität durch Pankreaseingriffe oder auch durch das Fortschreiten der Grunderkrankung hinzukommen.
Ziel der Arbeit
Es soll die derzeitige Datenlage zu Häufigkeit, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie der endokrinen und exokrinen Pankreasinsuffizienz sowie von Pankreaspseudozysten dargestellt werden.
Material und Methoden
Selektive Literaturrecherche und Zusammenfassung der aktuellen Evidenz zu oben genannten chirurgischen Spätkomplikationen nach Pankreaseingriffen.
Ergebnisse
Sobald weniger als 10–15 % des gesunden Pankreasparenchyms vorhanden ist, kommt es durch eine exokrine Pankreasinsuffizienz zum Malabsorptionssyndrom mit gastrointestinalen Beschwerden. Therapie der Wahl ist die orale Substitution von Pankreasenzymen. Bei endokriner Pankreasinsuffizienz durch Mangel an Inselzellen kommt es zum pankreopriven Diabetes mellitus. Entzündliche, traumatische oder iatrogene Pankreasverletzungen können zu Pseudozysten führen, welche bei Symptomatik endoskopisch, interventionell oder chirurgisch drainiert werden sollten. Schließlich bergen Pankreaseingriffe langfristig u. a. die Gefahr eines gastrointestinalen Anastomosenulkus, einer Gallengangsstenose, einer Pfortaderthrombose oder eines chronischen Schmerzsyndroms.
Diskussion
Bei teilweise unzureichender Evidenzlage sollte stets eine interdisziplinäre und individuelle Versorgung von Spätkomplikationen erfolgen.