Erschienen in:
01.04.2008 | Leitthema
Neurodermitis und Stress
Wie kommen Gefühle in die Haut?
verfasst von:
A.V. Mitschenko, A.N. Lwow, J. Kupfer, V. Niemeier, Prof. Dr. U. Gieler
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 4/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Es wird allgemein angenommen, dass Stress einen Einfluss auf die Entstehung oder zumindest Verschlimmerung der Neurodermitis hat. Die psychoimmunologischen Mechanismen, wie sich durch Stress eine Hautentzündung entwickelt, sind bisher nicht ganz klar. Dieses Thema wurde jedoch in den letzten Jahren intensiv erforscht, und die Studien beschäftigen sich mit verschiedenen Erklärungsaspekten: Neuroimmunologische, psychoendokrinologische Studien und Untersuchungen zur Integrität und Funktion der Hautbarriere bei Stress. Verschiedene Neuropeptide und Neurotrophine scheinen eine wichtige Rolle bei stressinduzierten neurogenen Entzündungsprozessen und der Verbindung von Nerven- und Immunsystem zu einzunehmen. Mastzellen spielen dabei eine Schlüsselrolle in der Entwicklung von entzündlichen Reaktionen infolge von Stress. Die Hautbarriere wird unter Stressbedingungen durch Steigerung des Kortisolspiegels zerstört. Dabei ist die Bildung von Lamellarkörperchen vermindert und die epidermale Expression von antimikrobiellen Peptiden (β-Defensin und Cathelicidin) gehemmt. In diesem Beitrag wird eine Übersicht über die aktuellen Forschungsaspekte gegeben.