Erschienen in:
01.05.2011 | Leitthema
Operative Therapie von akral lokalisierten Melanomen
verfasst von:
Prof. Dr. M. Möhrle, V. Lichte, H. Breuninger
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2011
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Zusammenfassung
Akrolentiginöse Melanome (ALM) umfassen 4–10% der kutanen Melanome bei Hellhäutigen. Patienten mit ALM wird oft eine schlechtere Prognose zugeschrieben, meist aufgrund zu später Diagnosestellung. Unter Einsatz der 3D-Histologie können akral lokalisierte Melanome mit kontinuierlichem Ausbreitungsmuster lokal chirurgisch mit kleineren Sicherheitsabständen und einem guten funktionellen und kosmetischen Ergebnis behandelt werden. In einer Studie wurden bei 244 Patienten mit ALM die konventionelle Histologie vs. 3D-Histologie neben anderen prognostischen Parametern verglichen. Klinische und chirurgische Risikofaktoren beeinflussen die Prognose des ALM. Tumordicke und Ulzeration sind die wichtigsten Risikofaktoren. Die 3D-Histologie in Paraffintechnik ermöglicht es, Sicherheitsabstände zu reduzieren und Lokalrezidive zu vermeiden. Subunguale Melanome machen nur etwa 2–3% der kutanen Melanome beim kaukasischen und etwa 20% der Melanome beim afrikanischen oder asiatischen Hauttyp aus und werden klinisch häufig fehldiagnostiziert. Sie sind oft an Daumen und Großzehe lokalisiert. Die Entfernung von subungualen Melanomen mit 3D-Histologie und tumorfreien Schnitträndern unter Einschluss der Nagelmatrix kann als sichere Strategie angesehen werden, welche die Prognose nicht beeinträchtigt. Funktion und Kosmetik eines Fingers oder Zehs bleiben erhalten. Amputationen bei subungualen Melanomen sollten fortgeschrittenen Verläufen mit Knochen- oder Gelenkbefall vorbehalten bleiben.