Erschienen in:
01.06.2012 | Leitthema
Botulinumtoxin bei fokaler Hyperhidrose
Ein aktueller Überblick
verfasst von:
C. Hosp, M.K. Naumann, Prof. Dr. H. Hamm
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Acht Jahre nach der Zulassung haben sich intraläsionale Injektionen von Botulinumtoxin Typ A als einfach durchführbare, hochwirksame und nahezu nebenwirkungsfreie Therapiemöglichkeit der primären axillären Hyperhidrose etabliert. Die Schweißproduktion verringert sich auf ein Sechstel der ursprünglichen Menge, die Wirkung hält durchschnittlich 7 Monate lang an. Die Wiederherstellung der oft erheblich beeinträchtigten Lebensqualität der Patienten ist in Studien eindrucksvoll belegt. Die Wirkung von Botulinumtoxin beruht auf einer reversiblen Hemmung der Freisetzung von Acetylcholin in den synaptischen Spalt. Außerhalb des Zulassungsbereichs wird Botulinumtoxin auch bei anderen Formen der fokalen Hyperhidrose, insbesondere beim gustatorischen Schwitzen, mit Erfolg eingesetzt. Bei der palmoplantaren Hyperhidrose, der zweithäufigsten primären Hyperhidroseform, ist die Anwendung dagegen durch die Schmerzhaftigkeit und hohe Zahl der Injektionen, die höheren erforderlichen Dosen des teuren Toxins und die relativ kurze Wirkungsdauer von etwa 4 Monaten beschränkt. Botulinumtoxin Typ B scheint ähnlich effektiv wie Typ-A-Präparate zu sein, ist jedoch häufiger mit systemischen Nebenwirkungen vergesellschaftet.