Erschienen in:
01.11.2013 | Leitthema
Vernarbende Alopezien
verfasst von:
Prof. Dr. R.M. Trüeb
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 11/2013
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Zusammenfassung
Vernarbende Alopezien stellen eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Die Irreversibilität eines potenziellen kosmetischen Defektes erfordert eine sorgfältige Diagnostik. Leitsymptom ist der Schwund von Haarfollikelöffnungen, der zurückzuführen ist auf die irreversible Schädigung biologisch wichtiger anatomischer Haarfollikelstrukturen oder des gesamten Haarfollikels. Die klinische Untersuchung gibt nur bedingt Hinweise auf die Art des zugrunde liegenden pathologischen Prozesses, weshalb in der Diagnostik die Kopfhautbiopsie eine zentrale Stellung einnimmt. Erworbene vernarbende Alopezien werden in primäre und sekundäre Formen unterteilt, die durch primär unmittelbar am Haarfollikel angreifende Prozesse verursacht sind bzw. durch extrafollikuläre Prozesse, die sekundär auf den Haarfollikel übergreifen. Die primär vernarbenden Alopezien werden histopathologisch aufgrund des im Entzündungsinfiltrat vorherrschenden Zelltyps weiter unterteilt. Auch wenn klinisch pathologisch meist eine spezifische Diagnose zu stellen ist, reflektiert der begrenzte Behandlungserfolg die Grenzen unseres derzeitigen Verständnisses der zugrunde liegenden Prozesse. Mit den Fortschritten der medizinischen Technologien, um die immunologischen und molekularen Grundlagen zu entschlüsseln, bleibt zu hoffen, dass ein vertieftes Verständnis in die Ätiopathogenesen zu weiteren Fortschritten in der Therapie führt.