Erschienen in:
01.04.2006 | Originalien
Einfluss eines ML-1-normierten Mistelextraktes auf die Lebensqualität bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen
verfasst von:
PD Dr. M. K. Steuer-Vogt, V. Bonkowsky, M. Scholz, C. Fauser, K. Licht, P. Ambrosch
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Als Begründung für den Einsatz von Mistelextrakten in der Onkologie wird u. a. auch eine Verbesserung der Lebensqualität aufgeführt.
Patienten/Methoden
Der EORTC-QLQ-C30(V2)-Fragebogen wurde im Rahmen einer prospektiv randomisierten offenen Multicenter-Studie einem zufällig ausgewählten Subkollektiv von 399 Patienten ausgehändigt. 200 Patienten der Hauptstudie wurden in die Therapiegruppe randomisiert (1 ng ML-1 pro kg 2-mal wöchentlich über 60 Wochen, mit Therapiezyklen von 12 Wochen und 4-wöchigen Therapiepausen zwischen den Wochen 12 und 16, 28 und 32, 44 und 48). Die übrigen 199 Patienten bildeten die Kontrollgruppe.
Ergebnisse
Insgesamt 3611 Fragebögen wurden von den 399 Patienten zwischen Woche 0 und 156 ausgefüllt (Median: 9 Longitudinalmessungen). Veränderungen der Lebensqualität durch den Einsatz des Mistelextraktes konnten nicht aufgedeckt werden. Allerdings zeigte sich bezüglich der Primärtherapie eine signifikante Lebensqualitätsverschlechterung beim globalen Gesundheitszustand sowie 4 Symptomskalen bei den postoperativ bestrahlten Patienten im Gegensatz zu den nicht radiierten Patienten.
Fazit
Bei Patienten mit operablen Kopf-Hals-Karzinomen ist durch den Einsatz des untersuchten Extraktes kein mittels EORTC-QLQ-C30(V2) messbarer Gewinn an Lebensqualität zu erkennen.