Erschienen in:
01.03.2010 | Leitthema
Moderne Konzepte zur Diagnostik und Therapie der Sialolithiasis
verfasst von:
Prof. Dr. H. Iro, J. Zenk, M. Koch
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Steine sind in 60–70% aller Fälle die Ursache obstruktiver Speicheldrüsenerkrankungen. Neue minimal-invasive Techniken unterstützen den Behandler, eine adäquate Diagnose zu stellen und gleichzeitig eine befundadaptierte Therapie durchzuführen mit dem Ziel, die Drüsenfunktion vollständig zu erhalten. In dieser Arbeit wird über den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie der Sialolithiasis berichtet. Der Ultraschall stellt die Untersuchungsmethode der ersten Wahl dar. Die Sialendoskopie als direkt visualisierende Technik ist bei der Beurteilung von Pathologien des Gangsystems allen anderen diagnostischen Mitteln überlegen. Neben der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) haben sialographisch kontrollierte Techniken, Operationen am Gangsystem und v. a. die interventionelle Sialendoskopie zu signifikanten Veränderungen des Therapieregimes geführt. Die Sialendoskopie hat, v. a. in Kombination mit anderen Therapiemodalitäten, eine Erfolgsrate von 85–95%: Therapieresistente Fälle können mittels der kombinierten endoskopisch-transkutanen Operation in etwa 90% erfolgreich behandelt werden. Mit der Sialendoskopie allein oder in Kombination kann in 95–98% aller Fälle ein Drüsenerhalt erreicht werden.