Erschienen in:
01.04.2011 | Leitthema
Rekonstruktion komplexer Mittelgesichtsdefekte durch individualisierte Titanimplantate
verfasst von:
PD Dr. Dr. H. Kokemüller, C. von See, H. Essig, F. Tavassol, M. Rücker, A. Schramm, O. Majdani, N.-C. Gellrich
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der hart- und weichgewebige Verlust von Strukturen des Mittelgesichts durch Resektion oder Trauma ist mit substanziellen funktionellen und ästhetischen Defiziten verbunden. Deren Rekonstruktion erfordert neben einer Rekonstruktion knöcherner Konturen von Orbita und Jochbeinbeinprominenz zum Erhalt von Bulbusposition und Gesichtssymmetrie nicht selten auch die simultane Verpflanzung von Weichgewebe zur Trennung von Nasen- und Mundhöhle und Auffüllung weichgewebiger Volumendefekte.
Patienten und Methoden
Anhand von 10 exemplarischen Fällen soll ein in unserer Klinik etabliertes Verfahren dargestellt werden, bei welchem durch den Einsatz von computerassistierten Techniken Titangitter einer individuellen Defektsituation angepasst und im Bedarfsfall durch Weichgewebetransplantate ergänzt werden können.
Ergebnisse
Nach unseren Erfahrungen bietet dieses Verfahren sowohl in funktioneller als auch in ästhetischer Hinsicht zufriedenstellende Ergebnisse. Insbesondere bei Patienten mit Verlust von knöchernen Strukturen der Orbita und Erhalt des Orbitainhalts schafft dieses Verfahren durch Beibehaltung des ursprünglichen Orbitavolumens optimale Voraussetzungen, die Ausbildung von Diplopie und Enophthalmus zu verhindern.
Schlussfolgerung
Individualisierte Titangitter sollten in der klinischen Routine zur Versorgung komplexer Mittelgesichtsdefekte häufiger eingesetzt werden.