Erschienen in:
01.09.2013 | Leitthema
Akustische und vestibuläre Effekte bei einer Dehiszenz des oberen Bogengangs
verfasst von:
PD Dr. J.-C. Luers, K.-B. Hüttenbrink
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 9/2013
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Zusammenfassung
Die Dehiszenz des oberen Bogengangs wird mit einer Vielzahl an mehr oder weniger spezifischen Mittel- und Innenohrsymptomen assoziiert. Hinsichtlich der Pathophysiologie ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt, auf welche Weise die Symptome mit einer postulierten fehlenden Knochenabdeckung des oberen Bogengangs zusammenhängen. Im Wesentlichen ungeklärt ist die Frage, warum eine knöcherne Dehiszenz des oberen Bogengangs überhaupt Symptome hervorrufen soll. Denn sie besitzt doch in vivo eine natürliche Abdeckung durch Dura, Liquor und Gehirn, wodurch Impedanzänderungen verhindert werden, wie neue experimentelle Untersuchungen zeigen konnten. Die Diagnostik der oberen Bogengangsdehiszenz beruht auf einer Kombination mehrerer Untersuchungen. Nachdem sich die kraniale Computertomographie (mit ihrer begrenzten bildlichen Auflösung) als weitestgehend ungeeignet für die Diagnose erwiesen hat, werden insbesondere okuläre vestibulär evozierte myogene Potenziale als wesentlicher Baustein für die Diagnostik angesehen. Neben symptomatischer Therapie werden vereinzelt auch hochinvasive operative Eingriffe durchgeführt. Den publizierten Fallserien mit größtenteils positiven klinischen Verläufen stehen nicht unerhebliche perioperative Risiken gegenüber.