Erschienen in:
02.09.2016 | Vestibularisschwannom | Originalien
Hörergebnisse nach transtemporaler Resektion kleiner (T1/T2) Akustikusneurinome
verfasst von:
Dr. med. M. Scheich, D. Ehrmann-Müller, W. Shehata-Dieler, R. Hagen
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 9/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der Studie war die Evaluation aktueller Hörergebnisse nach transtemporaler Resektion von T1- und T2- Akustikusneurinomen (AKN) sowie die Analyse vergleichbarer Kollektive in der Literatur.
Patienten und Methoden
Zwischen Dezember 2005 und Februar 2015 wurden 208 Patienten in der Universitätsklinik Würzburg über einen transtemporalen Zugang an einem AKN operiert. Die audiologischen Messungen (Ton- und Sprachaudiogramm) wurden prä- und postoperativ sowie im follow-up durchgeführt, zusätzlich wurde prä- und intraoperativ eine „brainstem evoked response audiometry“ (BERA) abgleitet. Es erfolgte eine Kategorisierung nach American Academy of Otolaryngology – Head and Neck Surgery AAO-HNS bzw. Gardner-Robertson. Als Hörerhalt wurde das Verbleiben in der Hörkategorie A und B nach AAO-HNS gewertet.
Ergebnisse
Bei 167 der 208 Patienten lag präoperativ ein Hören der Kategorie A+B vor. Es handelte sich hierbei um 78 Tumoren mit rein intrameatalem (T1) und um 89 Tumoren mit extrameatalem Anteil ohne Kontakt zum Hirnstamm (T2). Bei 109 Patienten (65 %) konnte das Hören in dieser Kategorie erhalten bleiben. In der Gruppe der rein intrameatalen Tumoren fand sich ein Hörerhalt von 69 %. Eine Analyse der Literatur seit dem Jahr 2000 ergab ähnlich positive Ergebnisse (46–82 %).
Schlussfolgerungen
Die transtemporale AKN-Resektion hat sich als hörerhaltende chirurgische Technik bewährt. Speziell bei kleinen Tumoren ohne Kontakt zum Hirnstamm lassen sich gute Hörergebnisse erzielen. Dies sollte vor dem Hintergrund der Diskussion über eine frühzeitige hörerhaltende Operation berücksichtigt werden.