Erschienen in:
01.02.2006
Tuberkulose im Kindesalter
Pathogenese, Prävention, Klinik und Therapie
verfasst von:
Dr. K. Magdorf
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Wenngleich die Tuberkulose im Kindesalter in Deutschland inzwischen eine seltene Infektionskrankheit geworden ist, werden die Kinderärzte auch in Zukunft, aufgrund von Bevölkerungsmigrationen aus Hochprävalenzländern, mit diesem Krankheitsbild konfrontiert sein. Gezielte Präventionsmaßnahmen sollen dazu beitragen, ein Wiederaufleben der TB in Deutschland zu vermeiden. Eine wichtige ärztliche Aufgabe besteht v. a. darin, die Tuberkulose weiterhin in die Differenzialdiagnostik einzubeziehen. So gilt es besonders, latente Infektionen mittels Infektionsanamnese, Tuberkulinhauttestung und ggf. neuen In-vitro-Testverfahren zu detektieren und bei Indikation zu behandeln. Manifeste Tuberkulosen müssen dem Standard entsprechend kombiniert therapiert werden. Eine Differenzierung von Umweltmykobakteriosen („nontuberculous mycobacteria“: NTM) und Tuberkulose, z. B. bei der zervikalen Lymphadenopathie, ist notwendig, da sich das therapeutische Vorgehen bei beiden Krankheiten wesentlich unterscheidet. Umweltmykobakteriosen scheinen bei Kindern hierzulande insgesamt zuzunehmen.