Erschienen in:
01.02.2007 | Originalien
Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen
Ist der ELFRA-2 für einen generellen Einsatz bei der U7 zu empfehlen?
verfasst von:
Dipl.-Psych. S. Sachse, A. Pecha, W. von Suchodoletz
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 2/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Es wird der Frage nachgegangen, ob mit Hilfe eines Elternfragebogens (ELFRA-2) Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen im Alter von 24 Monaten ausreichend sicher identifiziert werden können.
Material und Methoden
251 Eltern von 24 Monate alten Kindern wurden der ELFRA-2 (Rücklaufquote 74%) und 1 Jahr später ein weiterer Fragebogen zur Beurteilung des Sprachentwicklungsstands zugeschickt. Zur Auswertung standen vollständige Daten von 149 einsprachig deutsch aufwachsenden Kindern zur Verfügung.
Ergebnisse
Für den ELFRA-2 ergaben sich eine Sensitivität von 69%, eine Spezifität von 92% und ein RATZ-Index von 64%. Als Prädiktoren für die Sprachentwicklung von „late talkers“ erwiesen sich die Schwere der Sprachretardierung und der Bildungsstand der Mutter. Ihre Vorhersagekraft war aber relativ gering.
Schlussfolgerungen
Der ELFRA-2 kann für die U7 als generelles Sprachscreening empfohlen werden. Mit ihm können etwa 2/3 der 3-jährigen sprachgestörten Kinder bereits im Alter von 2 Jahren erkannt und somit frühzeitig durch Spezialisten für Kommunikationsstörungen gefördert werden. Die Akzeptanz des ELFRA-2 von Seiten der Eltern ist hoch.