Erschienen in:
01.02.2014 | Notfälle im Kindes- und Jugendalter
Sepsis und septischer Schock in der Pädiatrie
Akut- und Intensivtherapie
verfasst von:
PD Dr. K. Seidemann, C. Dohna-Schwake, J. Keil, M. Sasse
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Sepsis und septischer Schock sind Ursachen einer signifikanten Mortalität und Morbidität im Kindesalter. Frühzeitiges Erkennen des kritischen Zustands und sofortige aggressive Therapie sind für das Überleben und die Organprotektion entscheidend.
Therapie
Wichtigste Erstmaßnahme ist die Volumensubstitution, um dem durch das Kapillarleck verursachten intravasalen Volumenmangel entgegenzuwirken. In 15 min werden bis zu 3 Volumengaben von je 20 ml/kgKG (KG: Körpergewicht) einer isotonischen Vollelektrolytlösung appliziert. Persistiert die Kreislaufinsuffizienz, wird innerhalb der ersten 30 min mit einer Katecholamintherapie begonnen. Reicht 100 %iger Sauerstoff zur respiratorischen Unterstützung nicht aus, ist frühzeitig eine mechanische Atemunterstützung im Sinne einer ARDS-Beatmung (ARDS: „acute respiratory distress syndrome“) mit hohem PEEP („positive end-expiratory pressure“) und niedrigen Tidalvolumina erforderlich. Die weitere Intensivversorgung umfasst invasive Blutdruck- und ZVD-Messungen (ZVD: zentraler Venendruck), Ausgleich der metabolischen Azidose und der Glukoseverwertungsstörung. Ziel sind eine Glukosezufuhr von 2–3 g/kgKG/Tag und hochnormale Blutzuckerspiegel. Die antibiotische Therapie orientiert sich am wahrscheinlichen Infektfokus. Die Dynamik des Krankheitsbildes kann in den ersten 24–48 h signifikante Therapieintensivierungen notwendig machen. Eine evtl. erforderliche Verlegung sollte deshalb frühzeitig erfolgen.