Erschienen in:
01.02.2013 | Originalien
Einfluss des Operationszeitpunkts und -verfahrens auf Mortalität und Frühkomplikationen der Schenkelhalsfraktur
Eine Analyse von 22.566 Fällen der verpflichtenden externen Qualitätssicherung
verfasst von:
Dr. T. Kostuj, R. Smektala, U. Schulze-Raestrup, C. Müller-Mai
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die S2-Leitline empfiehlt die Versorgung einer medialen Schenkelhalsfraktur innerhalb der ersten 24 h, dies lässt sich wegen der Steigerung allgemeiner und chirurgischer Komplikationen bei verzögerter operativer Versorgung anhand der BQS-Daten untermauern. Der Einfluss des Operationsverfahrens auf Frühkomplikationen und Mortalität wurde untersucht.
Patienten und Methoden
Für die Versorgung von Schenkelhalsfrakturen der Jahre 2004/2005 (BQS-Spezifikation 7.0 und 8.0) wurden 22.566 Datensätze der externen Qualitätssicherung (QS) in Nordrhein-Westfalen risikoadjustiert statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
In 83,9% der Fälle erfolgte die operative Versorgung der Schenkelhalsfraktur innerhalb der ersten 48 h. Allgemeine und chirurgische Frühkomplikationen traten bei der Versorgung nach >48 h signifikant häufiger auf. Die Schraubenosteosynthese weist eine signifikant geringere Mortalität und Rate allgemeiner Komplikationen auf. Allgemeine und chirurgische Komplikationen waren für alle Formen der Endoprothetik signifikant höher als für die DHS-Versorgung.
Schlussfolgerung
Die analysierten QS-Daten unterstützen die Forderung der Leitlinie nach zeitnaher operativer Versorgung. Wegen ihrer geringen Mortalitäts- und allgemeinen Komplikationsrate bietet sich die Schraubenosteosynthese auch für multimorbide, immobile Patienten mit kaum dislozierter Fraktur an. Präferenzen für die hemiprothetische oder totalendoprothetische Versorgung lassen sich nicht ableiten.