Erschienen in:
01.01.2014 | Tibiakopffraktur | Leitthema
Tibiakopffrakturen im Wintersport
Aktuelle Behandlungsoptionen
verfasst von:
Dr. V. Zimmermann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Tibiakopffrakturen in ihrer Gesamtheit und speziell im Wintersport sind selten. Allerdings steigt die Inzidenz in den letzten Jahren deutlich. In einer retrospektiven Analyse der Jahre 2009–2012 fanden wir 52 Tibiakopffrakturen assoziiert mit Wintersport. Auffällig war die hohe Anzahl an schweren Verletzungsmustern. In 20 der 52 Fälle bestanden komplett artikuläre bzw. bikondyläre Frakturen (38 %). In 25 Fällen (48 %) konnten Luxationsfragmente entsprechend der Moore-Klassifikation nachgewiesen werden.
Methode
Die Versorgungsstrategie richtete sich nach dem initialen Weichteilschaden und dem Frakturtyp. 12-mal erfolgte ein mehrzeitiges Vorgehen mit initialen Weichteilmaßnahmen (Kompartmentspaltung, Revaskularisierung) und temporärer gelenkübergreifender Fixateur-externe-Stabilisierung. Die definitive interne Stabilisierung folgte der Frakturmorphologie mit direkter Darstellung und Stabilisierung relevanter Frakturkomponenten. In 24 Fällen (46 %) waren ≥ 2 operative Zugänge erforderlich. Während im Bereich des vorderen Aspekts des Tibiakopfes gängige Standardimplantate Verwendung fanden, wurden dorsale Pathologien mit individualisierten kleindimensionierten Implantaten stabilisiert.
Ergebnis
Insgesamt zeigt sich im Vergleich mit der vorliegenden Literatur eine zunehmend differenzierte, der Typenvielfalt gerecht werdende Betrachtungsweise der Tibiakopffraktur, daraus abgeleitet wird die entsprechende Zugangs- und Implantatwahl.