Erschienen in:
01.03.2007
Die Benzamide Tiaprid, Sulpirid und Amisulprid in der Therapie des Tourette-Syndroms
Eine Standortbestimmung
verfasst von:
Dr. K. R. Müller-Vahl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Die Behandlung des Tourette-Syndroms stellt eine Herausforderung dar. In der Therapie von Tics gelten Dopaminrezeptorantagonisten als Substanzen der 1. Wahl. Wegen der bis heute unbefriedigenden Studienlage besteht international allerdings kein Konsens darüber, welche speziellen Substanzen bevorzugt eingesetzt werden sollten. In Deutschland ist für diese Indikation ausschließlich Haloperidol zugelassen. Im klinischen Alltag wird hierzulande bei Kindern Tiaprid bevorzugt, ohne dass sich diese Praxis auf größere kontrollierte Studien stützen kann. Bei Erwachsenen hingegen sind andere Dopaminrezeptorantagonisten wahrscheinlich effektiver. Neben Risperdal und Pimozid ist Sulpirid als ein Medikament der 1. Wahl zu bezeichnen. Diese Einschätzung basiert ebenfalls mehr auf klinischer Erfahrung als auf kontrollierten Studien. Inwieweit Neuroleptika der 2. Generation – darunter auch das Benzamid Amisulprid – eine Therapieverbesserung darstellen, kann gegenwärtig wegen fehlender Studien noch nicht beurteilt werden.