Erschienen in:
01.09.2007 | Originalien
Der Einfluss des Geschlechts auf die Selbstbeschreibung kindlicher ADHS-Symptome
verfasst von:
Dr. Petra Retz-Junginger, W. Retz, M. Schneider, P. Schwitzgebel, E. Steinbach, G. Hengesch, M. Rösler
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 9/2007
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Zusammenfassung
Auf Grundlage der Daten von 166 Frauen, von denen bei 69 in der Kindheit eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert worden war, wurde mittels einer ROC-Analyse ein Cut-off-Wert von 30 für die deutsche Kurzform der Wender Utah Rating Scale (WURS-k) ermittelt. Bei diesem Cut-off-Wert ist eine Sensitivität (Anteil richtig positiver Ergebnisse) von 93% und eine Spezifität von 92% gegeben, d. h. in nur 8% der Fälle kommt es zu einer falsch positiven Zuordnung. Der für Frauen ermittelte Cut-off-Wert erwies sich als identisch mit dem bereits früher errechneten Wert für Männer. Bei der differenzierten Betrachtung der 21 Einzelitems bilden sich einige Geschlechtsunterschiede ab. Männer mit dem WURS-k-Wert ≥30 schildern vermehrt externalisierende Verhaltensweisen, während Frauen mit einem WURS-k-Wert ≥30 stärker internalisierende Störungen beschreiben. Bei Berücksichtigung der ADHS-Subtypen bilden sich in der Gruppe der vorwiegend Aufmerksamkeitsgestörten keine signifikanten Geschlechtsunterschiede ab.