Erschienen in:
01.08.2014 | Leitthema
Neues aus der Schlaganfallmedizin
verfasst von:
Prof. Dr. H.C. Diener, B. Frank, K. Hajjar, C. Weimar
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Die systemische Thrombolyse mit „recombinant tissue-type plasminogen activator“ (rt-PA) bleibt weiterhin die einzige wirksame und zugelassene medikamentöse Behandlung des akuten ischämischen Insults. Eine Vielzahl von Studien belegt, wie wichtig die möglichst schnelle Rekanalisation ist. Die Wirksamkeit der Thrombektomie ist bisher in randomisierten Studien nicht ausreichend belegt. Deswegen ist die Aufnahme von geeigneten Patienten in die derzeit laufenden randomisierten Therapiestudien von hoher Bedeutung. Die frühe Gabe von Magnesium beim ischämischen Insult auch außerhalb des Krankenhauses war nicht neuroprotektiv wirksam. Für die Prävention von tiefen Beinvenenthrombosen und Lungenembolien hat sich die intermittierende pneumatische Kompression der unteren Extremitäten bei immobilisierten Patienten mit Schlaganfall als wirksam erwiesen. Die Kombination von Acetylsalicylsäure (ASS) und Clopidogrel ist der ASS-Monotherapie bei Patienten mit lakunärem Schlaganfall nicht überlegen und führt zu vermehrten Blutungskomplikationen. Die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) sind auch in der Sekundärprävention besser wirksam als Warfarin und haben insgesamt ein erniedrigtes Risiko intrakranieller sowie systemischer schwerwiegender Blutungskomplikationen. In neuen Studien soll untersucht werden, ob Dabigatran und Rivaroxaban in der Schlaganfallprävention bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall einer ASS-Monotherapie überlegen sind.