Erschienen in:
22.08.2017 | Posttraumatische Belastungsstörung | Leitthema
Psychotherapie bei posttraumatischen Belastungsstörungen im Alter
verfasst von:
Dr. M. Böttche, C. Knaevelsrud
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Kontrast zur hohen demographischen Relevanz der älteren Bevölkerungskohorte besteht vergleichsweise wenig Forschung zu Prävalenzen, zum Erscheinungsbild und vor allem zu wirksamen Therapieansätzen für die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) im höheren Lebensalter.
Zielsetzung
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, eine Übersicht über die Auftrittswahrscheinlichkeit, das phänotypische Erscheinungsbild der PTBS und wirksame Behandlungsmöglichkeiten der PTBS bei älteren Menschen zu geben.
Ergebnisse
Die Gruppe der älteren Menschen weist im Vergleich zu jüngeren Kohorten in der überwiegenden Mehrzahl epidemiologischer Studien eine deutlich geringere PTBS-Prävalenz auf. Dabei zeigt sich bezüglich des Symptomprofils der PTBS eine vergleichbare Struktur über alle Altersklassen hinweg (d. h. Klassen mit geringer, moderater und hoher Symptomatik). Es bestehen aktuell nur wenige kontrollierte Therapiestudien für die Kohorte der älteren Menschen. Die publizierten kontrollierten bzw. randomisiert-kontrollierten Interventionsstudien deuten darauf hin, dass traumakonfrontative und narrative Verfahren wirksam in der Behandlung der PTBS bei älteren Menschen zu sein scheinen.
Diskussion
Zukünftige Forschung sollte die bisherigen Ergebnisse aufgreifen, um die bestehenden vorläufigen Ergebnisse verifizieren und derzeitige Limitationen aufgreifen zu können. So bedarf es randomisiert-kontrollierter Therapiestudien, die eine heterogene Stichprobe älterer Menschen einschließen und unterschiedliche Therapieansätze in ihrer Effektivität und Durchführbarkeit in dieser Kohorte untersuchen.